Bei bestem Wetter – zugegebenermassen gleich Nass von unten wie von oben – und die Welt in ein einheitliches Grau gehüllt begaben sich drei Retriver mit ihren Halterinnen und Halter am frühen Sonntagmorgen in urbaner Umgebung auf die Suche nach vermissten Hundebesitzern.
Die Duftträger in den Farben Weiss und Schwarz entsprachen dem Wetter und für einmal war die Suche etwas erschwert – indem es galt, zwei Personen nacheinander zu suchen während der Regen die Spuren unaufhörlich wegspülte.
Dies konnte der guten Laune der beiden Labidamen und dem Tollerherrn nichts anhaben und motiviert wurden die Hundenasen eingesetzt.
Ruby galoppierte fröhlich und zielstrebig auf zu den gesuchten Personen – als Prinzessin durfte sie die Belohnung für einmal stehend entgegen nehmen – wer ist denn schon bereit den nackten Bauch mit dem kalten Boden in Berührung zu bringen.
Jaya war voller Energie, führte beim gefundenen Opfer jedes Mal ihren berühmten Freudentanz auf und weil es aus ihrer Sicht nicht genügend Belohnung gab, suchte sie nebenbei noch einen kleinen Zwischensnack in Form von etwas ausgelaufenen Kaffeerahm in der Bahnunterführung.
Giro als galanter Herr musste auf seinen Einsatz am längsten warten, was er mit etwas Empörung – oder Gesang? – kundtat. Bei der Suche war er sehr motiviert – auch die Duftspuren von fremden Hundedamen konnten ihn nicht von seiner Mission abbringen – setzte auch die Augen ein und verstand nicht ganz, dass sein Herrchen einen Umweg einlegte. Für ein Stück Käse zeigte er die gefundenen Personen dann sehr sauber an.
Glücklich und erfüllt beendeten wir das Training bei einem feinen Kaffee mit Gipfeli und Zopf – wieder einmal haben die Hunde uns gezeigt, dass die Welt, auch wenn sie grau erscheint, bunt und heute insbesondere goldig-braun leuchtet…